Die richtige Keyword-Recherche bildet das Fundament jeder erfolgreichen SEO-Strategie. Denn nur wer versteht, was potenzielle Kundinnen und Kunden tatsächlich bei Google & Co. eingeben, kann gezielt relevanten Content erstellen und damit wertvolle Rankings erzielen.
Wenn du gerade erst mit SEO beginnst, kann der Gedanke an teure Keyword-Tools schnell abschreckend sein. Ich selbst habe vor rund 15 Jahren genauso angefangen – ohne große Budgets und mit viel Experimentieren. Die gute Nachricht: Es gibt auch heute noch hervorragende (teilweise) kostenlose Tools, die ich selbst bis heute nutze. Mit dem richtigen System lassen sich damit erstklassige Keywords finden.
In diesem Artikel zeige ich dir:
- Wie du Keywords identifizierst, die nicht zu hart umkämpft sind und dir trotzdem Traffic bringen
- Warum auch Nischen-Keywords (Long-Tails) ein echter Umsatztreiber sein können
- Welche kostenlosen oder günstigen Tools dir genaue Daten zu Suchvolumen und Wettbewerb liefern
- Wie du Keywords in deinen Inhalt integrierst, um Kunden mit der passenden Suchintention anzusprechen
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist ein Keyword – und warum ist es so wichtig?
Ein Keyword (oder Keyword-Phrase) ist der konkrete Suchbegriff, den Menschen in eine Suchmaschine wie Google oder Bing eingeben, um Informationen oder Produkte zu finden. Suchmaschinen analysieren diese Begriffe, um die bestmöglichen Suchergebnisse in den SERPs (Search Engine Result Pages) zu präsentieren.

Warum lohnt es sich, intensiv nach Keywords zu suchen?
- Höherer Traffic: Wenn du deine Inhalte auf aussagekräftige Suchanfragen ausrichtest, kannst du signifikant mehr Menschen auf deine Internetseite lenken.
- Besseres Ranking: Keyword-Optimierung ist einer der wichtigsten SEO-Faktoren. Mit den richtigen Begriffen erhöhst du deine Chancen auf Top-Positionen bei Google.
- Mehr Conversions: Wer die Bedürfnisse seiner Zielgruppe versteht und passenden Inhalt liefert, erhält nicht nur User, sondern auch Leads.
2. Keyword-Recherche leicht gemacht: Mein 5-Schritte-System

Damit du einen klaren Leitfaden hast, habe ich hier ein bewährtes System für dich zusammengestellt.
Schritt 1: Themen sammeln

- Brainstorming: Schreibe alle Themen auf, die zu deinem Geschäft passen. Beispiel: Verkaufst du Kaffeemaschinen, könnten Themen rund um „Kaffeezubereitung“, „Vergleich von Kaffeemaschinen“ und verschiedene Kaffeesorten wie Espresso, Filterkaffee oder Cold Brew spannend sein.
- Google & YouTube Suggest: Gib relevante Begriffe ein und schau, was automatisch ergänzt wird. So bekommst du erste Keywords, die deine Zielgruppe tatsächlich sucht.
- Online-Communities durchforsten: Plattformen wie Reddit, Quora oder auch spezialisierte Nischenforen liefern oft wertvolle Hinweise darauf, was potenzielle Kund:innen interessiert.
Schritt 2: Relevanz checken
- Prüfe, ob die gefundenen Begriffe wirklich zu deinem Angebot passen. Ein hoher Suchtraffic bringt dir wenig, wenn die Leute nicht zu deinen Produkten oder Dienstleistungen passen.
- Achte auf Keyword-Varianten: Manchmal haben ähnliche Keywords große Unterschiede beim Suchvolumen.
Schritt 3: Keyword-Daten analysieren
- Verwende ein kostenloses oder günstiges Keyword-Tool, um Informationen wie Suchvolumen, Wettbewerbsstärke des Keywords und die Entwicklung (Suchtrend) zu erhalten.
- Beliebte Tools sind beispielsweise:
- Google Keyword Planner (gratis, ideal für erste Schritte und PPC-Kampagnen)
- Ubersuggest (kostenlose Variante mit limitierten Abfragen)
- Semrush oder Ahrefs (kostenlose Kontingente für Einsteiger oder kostenlose Tools, allerdings mit Datenlimits)
- Mangools (KWFinder) mit einigen kostenlosen Suchen pro Tag
Schritt 4: Suchintention verstehen
Nicht nur das „Was“ ist wichtig, sondern auch das „Warum“:
- Informational
- Merkmal: Leser möchten etwas lernen oder sich allgemein informieren.
- Typische Fragen: „Wie funktioniert eine Siebträgermaschine?“, „Was ist der Unterschied zwischen Arabica und Robusta?“, „Tipps zum Entkalken einer Kaffeemaschine“.
- Dein Content: Biete ausführliche Ratgeber, Tutorials oder FAQ-Seiten an.
- Commercial
- Merkmal: Potenzielle Kund:innen vergleichen Produkte oder suchen nach Empfehlungen.
- Typische Suchen: „Bester Kaffeevollautomat unter 300 €“, „Vergleich Filterkaffeemaschine vs. French Press“, „Kaffeemaschine Test 2025“.
- Dein Content: Erstelle detaillierte Produktvergleiche, Kaufratgeber und Pro/Contra-Listen.
- Navigational
- Merkmal: Besucher wollen gezielt eine bestimmte Internetseite oder Marke finden.
- Typische Suchen: „Tchibo Login“, „Nespresso Homepage“, „MeineKaffeeMarke Gutschein einlösen“.
- Dein Content: Falls du eine bekannte Marke bist, hilf den Besuchern, schnell zu deinen wichtigen Seiten zu gelangen.
- Transactional
- Merkmal: Die Kaufentscheidung steht unmittelbar bevor.
- Typische Suchen: „Kaffeemaschine online kaufen“, „Kaffeemaschine Angebot“, „Espressomaschine günstig bestellen“.
- Dein Content: Liefere konkrete Kaufoptionen, Preisübersichten, Gutscheine oder schnelle Call-to-Actions.
Tipp: Passe deinen Content genau an die jeweilige Suchintention an – so steigerst du Klickrate und Verweildauer, zwei zentrale Signale für Google. Indem du verschiedene Suchintentionen abdeckst, begleitest du potenzielle Kunden von der ersten Information bis zur Kaufentscheidung.
Schritt 5: Priorisieren & Content erstellen
- Suche dir realistische Keywords mit ausreichend Suchvolumen, die aber nicht zu hart umkämpft sind.
- Erstelle hochwertigen, zielgerichteten E-E-A-T Inhalt, der die Fragen deiner Besucher komplett beantwortet.
- Denke dabei auch an weiterführende Mehrwerte: Checklisten, Infografiken, Anleitungen etc.
- Achte darauf, deine Autorität nicht nur mit Inhalten, sondern auch durch eine durchdachte interne Backlink-Strategie zu stärken.
3. Welche Rolle spielt das Suchvolumen?
Suchvolumen = Durchschnittliche Anzahl der monatlichen Suchanfragen für einen Suchbegriff. Das ist eine Kennzahl zur Bewertung der potenziellen Reichweite. Doch Vorsicht: Ein hoher Wert bedeutet meist auch mehr Konkurrenz. Oft sind längere Suchphrasen mit 50–200 Suchanfragen pro Monat leichter zu ranken – und bringen dir gezieltere Besucher auf deine Homepage.
Faktoren, die das Suchvolumen beeinflussen
- Saisonale Schwankungen (z. B. „Ostergeschenke“ haben nur vor Ostern Hochkonjunktur)
- Trendthemen (Hypes können kurzzeitig die Suchanfragen nach oben treiben)
- Regionale Unterschiede (Stichwort „lokales SEO“)
Merke: Große Marken konkurrieren in der Regel um generische Keywords mit hohem Suchvolumen. Kleinere Webseiten oder lokale Unternehmen sind oft besser beraten, sich auf Long-Tail-Keywords mit konkreter Kaufabsicht zu fokussieren.
4. Long-Tail-Keywords: Unterschätzt, aber oft lukrativ

Long-Tail-Keywords (auch „längere Suchphrasen“ oder „Nischen-Suchbegriffe“ genannt) sind sehr spezifische Suchanfragen. Sie haben im Vergleich zu allgemeinen Begriffen ein niedrigeres Suchvolumen, dafür jedoch deutlich höhere Conversion-Chancen, weil sie auf konkrete Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Beispiele für Long-Tail-Keywords:
- „Die beste Kaffeemaschine für kleine Küchen“
- Statt einfach nur „Kaffeemaschine“ gehst du tiefer ins Detail und sprichst Kunden an, die wenig Platz in der Küche haben.
- „Content-Marketing-Strategien für Start-ups“
- Zeigt direkt an, dass sich dein Content an junge Unternehmen richtet und nicht an Konzerne.
- „Vegane Proteinpulver für Ausdauersportler“
- Hier suchen Menschen ein ganz bestimmtes Produkt (veganes Proteinpulver) für eine spezielle Zielgruppe (Ausdauersportler).
- „SEO-Workshop in Hamburg buchen“
- Statt nur „SEO“ verknüpfst du Ort und Absicht (Buchung eines Workshops).
Warum sind Long-Tail-Keywords so wertvoll?
Mit Long-Tail-Strategien steigst du oft rascher in die Ranglisten ein, weil du dich gezielt auf weniger umkämpfte Keywords fokussierst. Das bringt dir schneller relevantes Publikum.
- Weniger Wettbewerb:
Bei allgemeinen Begriffen wie „Kaffeemaschine“ konkurrierst du mit großen Marken und etablierten Portalen. Spezifische Suchphrasen erlauben dir, eine Nische zu besetzen. - Höhere Conversion-Rate: Wer nach „Die beste Kaffeemaschine für kleine Küchen“ sucht, hat meist ein konkretes Bedürfnis und ist eher bereit, ein Produkt zu kaufen.
- Qualifizierter Traffic Durch zielgerichtete Anfragen lockst du Menschen an, die genau das brauchen, was du anbietest. Das erhöht die Verweildauer auf deiner Seite und senkt Absprungraten.
- Schneller in die Top-10: Da du dich auf spezifischere Keywords konzentrierst, erreichst du oft zügiger Top-Ranking-Positionen und gewinnst so relevanten Traffic.
5. Die besten kostenlosen und günstigen Keyword-Recherche-Tools (Überblick)
Unten findest du eine Auswahl an SEO-Tools, die sich ideal für den Einstieg eignen. Achte aber darauf, für welchen Zweck du sie brauchst – manche Tools sind stärker auf Pay-per-Click-Kampagnen (PPC) ausgerichtet, andere mehr auf SEO.
Tool | Kostenlose Version / Trial? | Besonderheit / Nutzen |
---|---|---|
1. Google Keyword Planner | ✅ Ja, mit Google Ads-Konto | Offizielles Google-Tool – zuverlässige Suchvolumen-Daten, stark für PPC & SEO |
2. Semrush | ✅ Eingeschränkt kostenlos (Konto nötig) | Weltweit führend bei SEO-Analyse, riesige Keyword- & Wettbewerbsdatenbank |
3. Ahrefs Keyword Generator | ✅ Limitierte Daten in Free-Version | Sehr beliebt für SEO & Content – schnelles Tool für Google, YouTube & Co. |
4. Ubersuggest | ✅ Kostenlose Variante mit Limit | Einfach zu bedienen, bietet gute Allround-Funktionen für Anfänger & kleine Projekte |
5. Keywords Everywhere (Plugin) | ✅ Kostenlos mit Einschränkungen | Sehr populär bei Bloggern & SEOs – zeigt direkt in Google/YT Keyword-Metriken |
6. Keyword Tool (keywordtool.io) | ✅ Basis-Version kostenlos | Beliebt bei Longtail-SEO, nutzt Autocomplete-Daten von vielen Plattformen |
7. Google Trends | ✅ Komplett kostenlos | Extrem nützlich zur Trend- & Themenanalyse – weltweit verfügbar |
8. AnswerThePublic | ✅ Gratis mit Limit | Stark für Content-Marketing, beliebt für W-Fragen & Nutzerintention |
9. AlsoAsked | ✅ Kostenlos mit Tageslimit | Nutzt Google’s “People Also Ask” – gut für thematische Tiefe & Content-Cluster |
10. WordStream Free Tool | ✅ Komplett kostenlos | Besonders beliebt bei PPC-Anfängern & kleinen Unternehmen |
Tipp: Entscheide dich für ein Tool und nutze es konsistent. So vermeidest du Verwirrung durch unterschiedliche Zahlen. Vergleiche bei Unsicherheiten Trends mit Google Trends, um grobe Abweichungen zu erkennen.
7. Häufige Probleme bei der Keyword-Recherche (und wie du sie löst)
Problem #1: Unterschiedliche Angaben in verschiedenen Tools
- Lösung: Nutze ein Kern-Tool als „Goldstandard“ und prüfe Abweichungen zusätzlich in Google Trends. Wichtig ist der relative Unterschied im Zeitverlauf, nicht die exakte Zahl.
Problem #2: Großes Suchvolumen = starker Wettbewerb
- Lösung: Streue auch Keywords mit geringerer Nachfrage ein, insbesondere Long-Tail-Keywords. Sie haben oft weniger Konkurrenz und höhere Conversion-Chancen.
Problem #3: Keywords mit viel Traffic, aber ohne Conversions
- Lösung: Prüfe den Search Intent und optimiere gegebenenfalls deine Inhalte. Reine Informations-Suchen bringen zwar Klicks, aber nur geringe Kaufabsichten. Ergänze (oder erstelle) Seiten, die auf kommerzielle oder transaktionale Keywords abzielen.
8. Praxis-Tipps: So wirst du beim Keyword-Research effizienter

- Eigene Webanalyse checken: Schau in Google Search Console (GSC) nach, über welche Suchanfragen bereits Leser auf deine Homepage kommen. Oft schlummern dort „Quick Wins“, die du mit etwas Feintuning verbessern kannst.
- Wettbewerber analysieren: Finde Lücken, die deine Konkurrenz übersehen hat. Entweder auf Keywords, bei denen sie nur Platz 2 oder 3 belegen – oder ganz neue Suchbegriffe, die (noch) kaum besetzt sind.
- Content planen: Erstelle im Anschluss einen Content-Plan, der alle priorisierten Keywords abdeckt. Definiere dabei, welche Art von Seite (Blogbeitrag, Produktseite, Anleitung usw.) die jeweilige Suchintention am besten erfüllt.
- Aktualität sicherstellen: Keywords, Trends und Wettbewerbslandschaften ändern sich. Plane daher regelmäßige Updates deiner Keyword-Recherche ein, z. B. alle drei bis sechs Monate.
9. Zusammenfassung: So legst du los
- Kenne deine Zielgruppe: Nur wer weiß, wonach Kund:innen tatsächlich suchen, kann passenden Inhalt erstellen.
- Technische SEO-Tools nach Bedarf: Es muss nicht immer gleich ein teures Profi-Tool sein – kombiniere kostenlose Tools mit gesundem Menschenverstand und Google Trends.
- Suchintention im Blick: Erstelle Inhalte, die genau das Bedürfnis der Suchenden erfüllen.
- Langfristig denken: SEO- und Keyword-Strategien brauchen oft 6–12 Monate, um sich richtig zu entwickeln. Bleib dran und optimiere regelmäßig.
10. Bonus: E-E-A-T und Google-Richtlinien beachten
Damit Google deinen Inhalt als hochwertig einstuft, beachte die E-E-A-T-Kriterien (Experience, Expertise, Authority, Trust – also Erfahrung, Fachwissen, Autorität und Vertrauen). Kurz gesagt:
- Erfahrung (Experience): Hast du bereits eigene Praxiserfahrungen oder Kundenprojekte, die dein Thema untermauern?
- Expertise (Expertise): Zeige dein Fachwissen durch tiefgehende, gut recherchierte Inhalte.
- Autorität (Authority): Verweise auf anerkannte Quellen, zeige Zertifizierungen, Branchenauszeichnungen oder Medienerwähnungen.
- Vertrauen (Trust): Nutze eine professionelle Website-Gestaltung, sichere HTTPS-Verbindungen und klare Angaben zu Impressum, Datenschutz etc.
Die Kombination aus guten Keywords, passgenauen Inhalten und einer starken E-E-A-T-Präsenz sorgt dafür, dass du nicht nur bei Google, sondern auch bei deinen Leserinnen und Lesern langfristig punktest.
Fazit
Mit gezielter Keyword-Recherche legst du den Grundstein dafür, dass deine Inhalte nicht nur gefunden, sondern auch gelesen werden – und letztlich mehr Umsatz oder Leads generieren. Dabei ist es gar nicht nötig, gleich in teure Tools zu investieren. Auch kostenlose Alternativen oder Testphasen bieten genügend Daten, um erste SEO-Erfolge zu feiern.
Mein Rat: Fang am besten direkt an – beispielsweise mit ein paar Suchbegriffen in einem kostenlosen Tool – und nutze die gewonnenen Insights, um deinen ersten (oder nächsten) Seiteninhalt gezielt aufzubauen. Verfolge dabei immer die Suchintention, biete echten Mehrwert und überprüfe regelmäßig deine Rankings und Klickzahlen. So entwickelst du Schritt für Schritt eine nachhaltige, erfolgreiche SEO-Strategie.
Viel Erfolg bei deiner Keyword-Recherche!