Content Siloing & Topical Authority: So wirst du für Google zur Autorität in deiner Nische

Was bedeutet Content Siloing überhaupt?

Visualisierung einer strukturierten SEO-Treppe als Symbol für Content Siloing

Content Siloing ist eine SEO-Strategie, bei der Inhalte thematisch strukturiert und in klar getrennten Bereichen („Silos“) organisiert werden. Jeder Silo behandelt ein Kernthema mit mehreren Unterseiten, die intern verlinkt sind. Ziel ist es, Google eine klare thematische Autorität zu signalisieren.

Wer bei Google dauerhaft Eindruck hinterlassen will, braucht mehr als nur gute Texte – es geht um Struktur.

Ich arbeite seit über 15 Jahren im SEO, habe mehr als 50 Websites betreut und bilde mich regelmäßig weiter – z. B. mit Zertifizierungen von Surfer SEO, Semrush und HubSpot. Was ich hier erkläre, habe ich selbst umgesetzt, getestet und in vielen Projekten verfeinert.

Viele Websites scheitern nicht an der Qualität ihrer Inhalte, sondern daran, dass sie für Google wie ein chaotisches Bücherregal wirken: kein System, keine Klarheit, kein roter Faden.

Genau hier setzt diese Methode an.

Die Strategie stammt ursprünglich aus dem klassischen Informationsdesign, wurde aber von erfahrenen SEOs – mich eingeschlossen – seit Jahren praxisnah weiterentwickelt. Sie bedeutet im Kern: Du strukturierst deine Inhalte thematisch so, dass sie für Google wie ein logisch aufgebautes Themenuniversum wirken.

Einfach gesagt:
Ein Silo ist ein digitales Themen-Kapitel. Jeder Beitrag innerhalb dieses Kapitels behandelt ein Teilthema und verweist auf andere Beiträge im selben Silo – immer sauber intern verlinkt und thematisch fokussiert.

Dadurch erkennt Google, dass du nicht nur ein einzelnes Keyword bedienst, sondern ganze Themenfelder abdeckst – ein essenzieller Baustein für deine Topical Authority.

Der Unterschied zwischen Themen-Clustern und Silos

Viele werfen diese beiden Begriffe durcheinander – dabei gibt es einen wichtigen Unterschied.

Themen-Cluster sind ein modernes SEO-Konzept, bei dem ein zentraler Artikel (auch „Pillar Content“ genannt) mehrere Unterseiten miteinander verknüpft, die sich jeweils mit einem Unterthema befassen. Es geht hier um inhaltliche Tiefe und Relevanz rund um ein Hauptthema.

Content Siloing hingegen meint die strukturierte Organisation deiner gesamten Website – nicht nur einzelner Artikel. Ein Silo ist wie ein eigenes Kapitel auf deiner Seite: Alle Inhalte zu einem Thema bleiben innerhalb dieses Kapitels und sind eng miteinander verbunden.

Mein Tipp aus der Praxis: Du kannst beides kombinieren: Nutze Themen-Cluster innerhalb eines Silos – das bringt dir maximale Klarheit für Google und für deine Leser.

Warum Struktur für SEO entscheidend ist

Google liebt Struktur – und nicht nur Google, auch deine Besucher. Wenn deine Seite logisch aufgebaut ist, finden sich User schneller zurecht und verbringen mehr Zeit auf deiner Website. Strukturierte Inhalte – z. B. durch saubere strukturierte Daten laut Google – helfen dabei, deine Themen besser einzuordnen und in den Suchergebnissen gezielt darzustellen.
Und genau das misst Google über sogenannte Nutzersignale wie Verweildauer oder Klickpfade.

Ohne klare Struktur wirkt deine Seite wie ein wilder Haufen Inhalte. Mit Siloing hingegen sendest du ein starkes Signal: Hier ist jemand, der das Thema ganzheitlich versteht.

Ich sehe es oft bei Kundenprojekten: Sobald wir Content in sinnvolle Silos unterteilen, steigen nicht nur die Rankings – auch die Conversion-Rate verbessert sich, weil Besucher:innen besser geleitet werden.

Die Rolle interner Verlinkungen in einem Silo

Interne Links sind das Nervensystem deines Silos.

Innerhalb eines Silos sollten Beiträge intensiv miteinander verlinkt werden – aber niemals in andere Silos hinein. So bleibt die thematische Relevanz „im Raum“, und Google versteht: Diese Inhalte gehören zusammen.

Ein Beispiel: Hast du ein Silo zum Thema „WordPress SEO“, dann verlinkst du dort intern nur zu Artikeln wie „Yoast vs. RankMath“, „SEO-freundliche Permalinks“ oder „Sitemap einreichen“. Du vermeidest es, in diesem Bereich auf Themen wie „Backlinkaufbau“ oder „Local SEO“ zu verlinken – die gehören in andere Silos.

Meine Empfehlung: Nutze am besten klare Ankertexte (kein „hier klicken“) und platziere die internen Links logisch im Fließtext – nicht einfach wahllos in Blöcken.

So baust du ein Silo-System Schritt für Schritt auf

Silo-Struktur planen – vom Hauptthema zu den Unterseiten

Eine funktionierende Seitenstruktur entsteht nicht zufällig – sie ist das Ergebnis klarer Planung. Ich zeige dir jetzt Schritt für Schritt, wie du dein Silo-System aufbaust. So vermeidest du typische Fehler und legst von Anfang an eine saubere SEO-Grundlage.

1. Wähle dein Kernthema (Pillar-Thema)

Bevor du loslegst, brauchst du ein Hauptthema, das in deiner Nische dauerhaft relevant ist. Es sollte breit genug sein, um mehrere Unterthemen daraus abzuleiten, aber fokussiert genug, um eine klare Zielgruppe anzusprechen.

Beispiel: Wenn du im SEO-Bereich arbeitest, könnte „Technisches SEO“ dein Kernthema sein. Daraus ergeben sich Unterseiten zu Core Web Vitals, Page Speed oder Indexierung.

Leite passende Unterthemen ab

Jetzt geht’s ans Strukturieren: Unterteile dein Kernthema in 4–8 sinnvolle Unterthemen. Diese bilden die sogenannte „Silo-Struktur“. Jeder Beitrag innerhalb des Silos behandelt ein Subthema und verlinkt wieder auf den zentralen Pillar-Artikel.

Beispiel für einen Silo zu „Backlinks“:

Achte darauf, dass jedes Unterthema den Fokus auf ein einziges Keyword legt und inhaltlich sauber zum Silo passt.

3. Interne Verlinkung bewusst aufbauen

Jetzt verbindest du alle Beiträge innerhalb des Silos miteinander – aber immer nur in eine Richtung: von den Unterseiten zur Hauptseite und zwischen den Subthemen untereinander.

Vermeide es, themenfremde Artikel in den Silo zu verlinken – das verfälscht deine Relevanz. Setze stattdessen gezielt kontextuelle Ankertexte:

  • „Diese Fehler im Linkaufbau solltest du vermeiden“ → [Backlinks Fehler]
  • „Mehr Tools findest du in meinem Beitrag über Backlink-Analyse“ → [Backlink Tools]
  • „Warum viele Backlinks wirkungslos bleiben“ → [Warum deine Backlinks nicht funktionieren]

Mein Tipp: Nutze auch thematische Synonyme oder verwandte Begriffe als Linktexte. So baust du semantische Tiefe auf – ein Pluspunkt in Googles NLP-Analyse.

Häufige Fehler beim Aufbau eines Content-Silos

SEO-Fallen beim Silo-Aufbau – typische Fehler vermeiden

Ein Silo-System bringt nur dann echte SEO-Vorteile, wenn es sauber umgesetzt wird. Viele machen hier grundlegende Fehler – und verschenken wertvolles Ranking-Potenzial. Hier zeige ich dir die häufigsten Stolperfallen aus meiner Praxis – und wie du sie vermeidest.

Thematische Vermischung

Der größte Fehler: Beiträge innerhalb eines Silos, die inhaltlich nicht zusammenpassen. Google erkennt inkonsistente Themenstrukturen – und stuft deine Autorität entsprechend niedriger ein.

Mein Tipp: Bleib konsequent im Thema. Ein Silo über Backlinks sollte keine Beiträge zu Keyword-Recherche oder Ladezeit enthalten – dafür gibt es eigene Themencluster.
Siehe z. B. mein Beitrag über Keyword-Recherche Tools – der gehört in ein anderes Silo!

Falsche oder fehlende Verlinkung

Ein weiteres Problem: Verlinkungen, die ins Leere führen – oder ganz fehlen. Wenn du Unterseiten nicht mit dem zentralen Pillar verknüpfst, kann Google die Zusammengehörigkeit nicht erkennen.

Beachte:

  • Verlinke von jeder Unterseite zur Hauptseite
  • Vermeide „Kreuzverlinkungen“ zwischen völlig unterschiedlichen Silos
  • Verwende kontextuelle Ankertexte, keine generischen wie „hier klicken“

Ein guter Einstieg dazu: Mein Beitrag Interne Links optimieren zeigt dir, wie du Links strategisch setzt und Seiten gezielt stärkst.

Bonus-Fehler: Zu viele Seiten auf einmal

Gerade SEO-Anfänger möchten oft sofort 20 Unterseiten aufbauen. Besser: Starte mit einem kleinen, aber starken Silo (1 × Pillar + 3–4 Subpages) – und erweitere es Schritt für Schritt. Qualität schlägt Quantität, auch in der Struktur.

Wie du deine Silo-Struktur planst und visualisierst

Technisches SEO planen – so sieht ein optimales Silo-System aus

Ein starkes Content-Silo beginnt nicht im WordPress-Editor – sondern auf dem Papier. Nur wer seine Struktur vorher durchdenkt, kann sie auch sauber aufbauen. Ich zeige dir, wie ich selbst Content-Silos plane, visualisiere und strukturiere.

Schritt 1: Themenfeld festlegen

Bevor du an Artikel denkst, musst du dein Hauptthema bestimmen. Frag dich:

  • Was ist mein zentrales Keyword?
  • Was suchen meine Leser dazu wirklich?
  • Wo kann ich Expertise aufbauen?

Beispiel: Für ein Projekt im Bereich „SEO lernen“ könnte dein zentraler Fokus „SEO für Anfänger“ sein. Daraus ergibt sich ein klarer inhaltlicher Rahmen.

Schritt 2: Relevante Sub-Themen identifizieren

Jetzt geht’s ins Detail. Welche konkreten Fragen oder Aspekte lassen sich aus dem Hauptthema ableiten?

Bleiben wir beim Beispiel „SEO für Anfänger“. Dazu passen u. a.:

  • Was ist Onpage-SEO?
  • Wie funktioniert die Google-Suche?
  • Was sind gute SEO-Tools?
  • Wie finde ich gute Keywords?

Jedes dieser Sub-Themen wird später ein eigener Blogpost – der unterhalb deines Pillar-Artikels liegt.

Schritt 3: Silo grafisch skizzieren

Du musst kein Designer sein. Ein einfaches Diagramm oder eine Mindmap reicht:

  • In die Mitte kommt dein Hauptartikel (Pillar)
  • Davon gehen die Subpages wie Äste ab
  • Notiere dazu mögliche Titel, Fragen oder Content-Ideen

Tipp: Tools wie Miro was ich auch selbst nutze, Whimsical oder einfach ein Blatt Papier helfen dir, eine klare Struktur zu sehen – bevor du sie baust.

Wichtig:

  • Jede Unterseite darf nur einem Silo zugeordnet sein
  • Vermeide inhaltliche Überschneidungen
  • Plane von Anfang an mit Blick auf interne Verlinkung und Leserführung

Wenn du dein Silo einmal geplant hast, geht es ans Schreiben und Veröffentlichen – aber mit System.

Häufige Fragen zu Content Siloing & Topical Authority

Was ist ein Content-Silo?

Ein Content-Silo ist ein thematisch abgegrenzter Bereich deiner Website. Er besteht aus einem Hauptartikel (Pillar) und mehreren untergeordneten Beiträgen, die sich alle auf dasselbe Thema konzentrieren und intern miteinander verlinkt sind.

Warum ist Content Siloing wichtig für SEO?

Durch Content Siloing erkennt Google, dass du nicht nur einzelne Keywords abdeckst, sondern ein ganzes Themenfeld beherrschst. Das stärkt deine Topical Authority und erhöht die Chance auf bessere Rankings und Featured Snippets.

Wie viele Unterseiten sollte ein Silo haben?

Für den Anfang reichen ein Pillar-Artikel plus 3–5 Subpages. Wichtig ist nicht die Anzahl, sondern die thematische Tiefe, klare interne Verlinkung und inhaltliche Relevanz jeder Seite im Silo.

Was ist der Unterschied zwischen einem Themen-Cluster und einem Content-Silo?

Ein Themen-Cluster besteht aus einem zentralen Artikel und mehreren inhaltlich verwandten Beiträgen. Ein Content-Silo geht weiter: Es strukturiert die gesamte Website thematisch und trennt Themenbereiche strikt voneinander – mit klaren internen Verlinkungen nur innerhalb eines Silos.

Welche Fehler sollte man beim Aufbau eines Content-Silos vermeiden?

Vermeide thematische Vermischung, fehlende interne Verlinkungen und zu viele Seiten auf einmal. Starte lieber mit einem kleinen, klar strukturierten Silo und erweitere es Schritt für Schritt – Qualität schlägt Quantität.

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